Mit seinem selbstgebauten Mini-Camper fürs Fahrrad fährt Hartmut Schupp durch den Landkreis, bevorzugt an die Elbe. Was er in seinem Schlafzimmer auf vier Rädern alles dabei hat und warum er sich keine bessere Reiseform vorstellen kann.
Lüneburg. „Zelten ist eine tolle Sache, aber mit zunehmendem Alter hat man keine Lust mehr, auf Maulwurfshügeln zu liegen“, sagt Hartmut Schupp bestimmt. Und weil er eben der Typ Macher ist, hat er sich etwas überlegt: Schupp baute einen Mini-Camper fürs Fahrrad.
Etwa einen mal zwei Meter misst das Gefährt, das bei ihm abfahrbereit im Garten in Ochtmissen steht. „Das ist ein fahrendes Bett. Für schlecht Wetter, für schön Wetter. Es ist einfach genial,“ schwärmt der gebürtige Bienenbütteler für sein Mobil.
Kleiner Camper mit viel Platz
„Ich will nichts auf- und abbauen müssen“, erklärt Schupp sein Prinzip. Sachen rein, Tür zu und los. „Ich bin Minimalist. Schabernack brauche ich nicht.“
Und doch muss man sich wundern, was Schupp alles aus seinem zwei Meter mal einem Meter großen Gefährt hervorzaubern kann: das obligatorische Kaffeegesteck, einen Gaskocher, diverse Werkzeuge, Spanngurte, ein Verlängerungskabel, einem Campingstuhl, Kartuschen, eine Markise mit Teleskopstangen, eine kleine Styroporkühlbox, ein Mückennetz, ein Tischchen für innen und außen, ein Ersatzrad.
Doch alles hat seinen Platz, ist sicher in Nischen, Ecken und Schubladen verstaut. Beim Selberbauen könne man eben alles auf seine Bedürfnisse anpassen, sagt er. Vor allem auf das Gewicht müsse er achten.
Schließlich muss er den Wagen noch mit seinem speziell in den Niederlanden angefertigtem Rad ziehen können. Und voll beladen wiegt der Camper etwa 60 Kilo. „Es ist eben nicht nur Radfahren, es ist auch, sein eigener Esel zu sein“, sagt Schupp lachend.
Schupp ist Tüftler durch und durch. Technik-Freak, nennt er das. An seinem Prototyp aus dem Jahr 2015 hat er einen Winter lang gearbeitet. Gleichgesinnte gab es damals noch keine. „Mein Vorbild war ich selber“, sagt der 78-Jährige.
Vier Mobile hat Schupp schon ausgebaut
Erst in den vergangenen drei Jahren begannen Camping-Enthusiasten nachzuziehen. Inspiration gäbe es jetzt längst auf Youtube, aber auch im Umkreis hätten sich eine Gruppe von Fahrrad-Minicampern gefunden.
Mittlerweile ist Schupp mit seinem vierten Gefährt unterwegs, ist in einem stetigen Optimierungsprozess. Ganz nach dem Motto: Was nicht passt, wird passend gemacht.
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