@Kaiontour ist hier ja auch hier vertreten. Nach seinem TV-Interview hat er nun auch einen tollen Zeitungsartikel zu seinen Projekten bekommen.
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Kai Stormann (14) aus Brachbach hat seinen eigenen Wohnwagen gebaut – fürs Fahrrad
Mit viel Geduld und Spucke hat Kai Stormann aus Brachbach ein ehrgeiziges Projekt verfolgt. Er hat sich einen Wohnwagen gebaut, den er mit dem Fahrrad ziehen kann. Wie der 14-Jährige das gemacht, welche Auszeichnung er dafür erhalten und was Youtube damit zu tun hat.
Mit viel Geduld und Spucke hat Kai Stormann aus Brachbach ein ehrgeiziges Projekt verfolgt. Er hat sich einen Wohnwagen gebaut, den er mit dem Fahrrad ziehen kann. Wie der 14-Jährige das gemacht, welche Auszeichnung er dafür erhalten und was Youtube damit zu tun hat.
Ideen muss man haben. Diese Fähigkeit kann man Kai Stormann nun wirklich nicht absprechen. Und der 14-Jährige scheint auch über reichlich Durchhaltevermögen zu verfügen. Jedenfalls ist er in den vergangenen eineinhalb Jahren als Tüftler in Erscheinung getreten – und dafür nicht nur mit einem Pokal und einer Urkunde belohnt worden, sondern auch mit vielen staunenden Blicken.
Doch der Reihe nach: Wie so viele Kids in seinem Alter ist Kai öfter auf Youtube unterwegs. Dort ist er vor einiger Zeit über ein Video gestolpert, in dem es um einen kleinen Wohnwagen ging, den man mit einem Fahrrad ziehen kann. „Das fand ich ganz cool“, erzählt er beim Besuch der Siegener Zeitung in seinem Zuhause in Brachbach.
Ich bau‘ gerade meinen zweiten Wohnwagen.
Kais Interesse war also geweckt – und sein Ehrgeiz auch. Doch der erste Versuch, seinen Papa Mike zu einem gemeinsamen Bauprojekt zu überreden, sollte scheitern. Ein Jahr später, im Frühjahr 2022, hatte der inzwischen Zwölfjährige mehr Erfolg.
Erst musste ein Plan her
Es ging also los, zunächst in der Theorie. Wie soll der Wohnwagen aussehen? Was soll er bieten? Wie setzt man die Idee in die Tat um? Als diese Fragen weitgehend geklärt waren, legte Kai – immer mal wieder unterstützt von seinem Vater – im darauffolgenden Sommer los.
Im wahrsten Sinne des Wortes Grundlage des Projekts war ein handelsüblicher Fahrradanhänger, in dem zwei Kleinkinder nebeneinander Platz finden. Alles außer dem Gestell wurde entfernt und darauf eine Aluminium-Rahmen befestigt. Darüber legten Kai und sein Papa ein dünnes Alu-Gitter als Untergrund.
Hartschaumplatten überall
Dann kam der Werkstoff ins Spiel, der den Wohnwagen dominiert: Styrodur, also Hartschaumplatten. Boden, Wände, Dach – alles wurde damit verklebt und verspachtelt. Styrodur hat nicht nur den Vorteil, dass es ziemlich leicht ist, es hält auch noch sehr warm, bei einem Schlafplatz nicht zu vernachlässigen.
Ein Jahr lang werkelte Kai an seinem Wohnwagen. Am Ende wurde gespachtelt, geschliffen und angestrichen. Tür, Fenster, Lüftungsöffnungen und Stützen gehörten ebenfalls dazu. Dann die erste Probefahrt: Die führte selbstverständlich durch Brachbach. „Das hat die Blicke auf sich gezogen“, berichtet Mike Stormann.
Der jüngste Tüftler
Der Höhepunkt folgte aber im September dieses Jahres. Kai konnte seine Eltern dazu überreden, dass alle am Fahrradwohnwagentreffen in Luckenau (Sachsen-Anhalt) teilnehmen. Ein Wochenende mit Gleichgesinnten, die allesamt einem leicht exotischen Hobby frönen.
Doch wie war das mit Pokal und Urkunde? Die gab‘s beim Treffen für Kai, als jüngster Wohnwagenbauer im gesamten Feld. Und: Ein weiteren Pokal für die leichteste Konstruktion hat er nur um zwei Kilo verpasst.
400 Euro oder 5000 Euro
Mike Stormann findet das Hobby seines Sohnes jedenfalls gut: „Er lernt unheimlich viel handwerkliches Geschick dadurch.“ Und es ist eben etwas völlig anderes, als einfach in einen Laden zu spazieren und sich einen Fahrradwohnwagen auszusuchen. Die gibt es nämlich mittlerweile auch zu kaufen, sagt Kai: „Ab 5000 Euro aufwärts.“ Der Materialwert seines ersten Modells beläuft sich hingegen auf rund 400 Euro. Moment mal: das erste Modell?
Ja, es wird einen Nachfolger geben. „Ich bau‘ gerade meinen zweiten Wohnwagen“, erzählt Kai. Die Bodenplatte ist bereits fertig, der Plan sowieso. Diesmal wird der Schlafplatz auf ein Fahrradanhängergestell aufgesetzt, nicht eingelassen. Das hat den Vorteil, dass die Radkästen nicht wieder umbaut werden müssen, was die ganze Angelegenheit schmaler macht.
Perfekte Maße
„80 Zentimeter breit und 2 Meter lang“, sagt Kai über die Maße: „Das ist perfekt.“ Dabei soll er nicht mehr 1,60 Meter hoch werden, so wie sein Vorgänger. Es geht darum, den Schwerpunkt etwas weiter nach unten zu verlagern, erklärt Mike Stormann.
Außerdem wollen sie diesmal deutlich dünnere Styrodur-Platten benutzen und sie mit ebenfalls dünnen Holzplatten verkleiden, um die Karosserie etwas widerstandsfähiger zu machen. Und dann ist da noch die Stromversorgung fürs Handy: Aufs Dach kommt eine Photovoltaikzelle.
Eigener Youtube-Kanal
Im Frühjahr soll die erste Testfahrt stattfinden. Und eines ist auch jetzt schon klar: Beim Treffen in Luckenau 2024 werden die Stormanns wieder dabei sein. Davon wird auch Kai bestimmt selbst berichten. Denn seit acht Monaten hat er seinen eigenen Youtube-Kanal. Mit „Kai on Tour“ hat er bereits über 600 Abonnenten für seine Themen begeistern können.
Das gilt auch für viele seiner Mitschüler am Betzdorfer Freiherr-vom-Stein-Gymnasium. Zu Beginn hätten noch einige über sein Vorhaben mit dem Wohnwagen gelächelt, erzählt Kai: „Mittlerweile gucken die meine Videos.“ Jeden Samstagabend bekommen seine „Anhänger“ neue Inhalte.
Grundlegende Tugenden
Einer der größten Fans ist sicherlich Mama Nadine Stormann-Graf. Dabei gibt sie unumwunden zu, mit welchem Gefühl sie das Wohnwagenprojekt zunächst begleitet hat: „Ich hab‘ gedacht, das wird nie was.“ Wurde es aber. Dabei hat Kai sie eines Besseren belehrt.
Und wie war das nochmal mit dem Durchhaltevermögen und der Ideenvielfalt? Wenn sich Kai Stormann beides bewahrt, sind das sicherlich nicht die schlechtesten Voraussetzungen eines 14-Jährigen für dessen weiteren Lebensweg.
Quelle: siegener-zeitung.de