Pascal …oder pfeift ihr auf die Angaben der Hersteller und überlastet die Räder mit den Anhängern?
Bei den Angaben zum max. zulässigen Gesamtgewicht werden wohl viele ehrenhafte Hersteller auch eine großzügigen Sicherheitsabzug einrechnen. Ein Fahrrad sollte ja nicht schon brechen wenn einmal das Gewicht leicht überschritten wird, sondern mit richtiger Dauerüberbelastung.
Anderseits fällt mir gerade ein Video ein, wo verschieden Räder auf Dauer getestet wurden (gar nicht mit Übergewicht), und einige Marken solch ein Dauertest auch nicht überstanden.
Fand dazu diesen Beitrag auf dem Pedelec Forum eine interessante Erfahrung. Wenn auch nur subjektiv mit alten Räderm von ebay:
Bei den defekten Ebikes, die ich bisher bei Ebay Kleinanzeigen gekauft hatte, waren in ca. 90 % der Fälle die Akkus defekt. Und der Anbieter hatte nach einem Ersatzakku geschaut und dann das Rad als wirtschaftlichen Totalschaden betrachtet. Wenn man die Akkus allerdings selber untersucht, dann waren vielleicht wieder 85 % Zellendefekte oft von einer oder zwei Bänken. Die restlichen 10 % entfielen auf durchgebrannte Sicherungen und die restlichen 5 % entfielen auf das BMS. Wobei manche originale BMS trotzdem mitgetauscht werden können, sofern nicht verdongelt, da manche alten BMS ordentlich Strom ziehen und einen Akku der herumliegt über die Zeit leeren können.
Bei den restlichen 10 % Ebikes mit Defekten außerhalb des Akkus waren bei meinen hälftig Controller und PAS betroffen.
Motorschäden hatte ich nur an gebraucht gekauften Nabenmotoren und da waren es meist beschädigte Kabel, die teilweise blöd zu ersetzen sind, weil der Motor geöffnet werden muss.
Die Stichprobenmenge bei mir ist natürlich beschränkt und die Radauswahl ist bei Kauf 15 bis 7 Jahre alt und entsprechend günstig gewesen.
Natürlich gab es auch noch nicht Elektronik bezogene Wartungsfehler wie total falsch eingestellte Felgenbremsen (teilweise auch total verschlissen, da finde ich es immer wieder erschreckend mit wie schlechten Bremsen manche noch rumfahren) und verstellte und total verschlissene Schaltungen sowie Ritzel. Verharzte Schaltungen sind auch bei älteren Rädern öfter mal mit dabei.
Seltener sind Rahmenprobleme, die bei Stahlrahmen in unkritischen Bereichen nochmal geschweißt werden können, bei Alurahmen und Rissen bleibt nur noch Ausschlachten der restlichen Teile.
Auf von Herstellern angegebene mögliche Reichweiten eines Pedelecakkus kann man sich zB. ja schon gar nicht verlassen. Da wird mit dem unwahrscheinlichsten Fall gerechnet, dass sich ein Kunde, welcher sich ein mit 5 Unterstützungsstufen ausgerüstetes Pedelec kauft, nur mit der 1. Unterstützungstufe und nur im Ebenen fährt? - Vielleicht gingen mit einem solchen unmöglichen Fahrstill die Akkus nicht so oft kaputt?
..wie total falsch eingestellte Felgenbremsen (teilweise auch total verschlissen, da finde ich es immer wieder erschreckend mit wie schlechten Bremsen manche noch rumfahren)
Wie man bei der angegebenen maximalen Reichweite auch mitdenken muss, unter welchen unrealistischen Bedingungen diese zustande kammen. Auch beim zulässigen Gesamtgewicht, dass auch nur berechnet und nicht Langzeit-getestet auch wirklich hält. Mit den Bremsen sollte so auch für die eigene und der Anderer Sicherheit mitgedacht werden, dass unterdimensioniert oder abgefahren halt auch nicht wirklich mehr bremst.
Wenn man so mitdenkt, dann kann man natürlich auf die Herstellerangaben genausogut pfeifen. Die durchschnittliche Akkureichweite wird man sowiso mitbekommen, und ob ein Gespann wirklich noch sicher mit dem zugeladenen Gewicht fahren und bremsen kann, kann man ja auch jederzeit auf einer wenig befahrenen - zuerst ebenen und zunehmend abschüssigen - Straße mit einer Vollbremsung prüfen.